Bericht zur AIV Reise nach Prag vom 11.-14.06.09

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die Fotos zur Prag Reise finden Sie hier…

Mit 46 Mitgliedern und Freunden des AIV Frankfurt unter der Leitung von H. Günter Griesel, der auch die Reise wieder vorbereitet hatte, startete die LH 3262 um 8.30 Uhr in Richtung Prag. Als wahrer Glücksfall erwies sich unserer sach- und fachkundiger Reisleiter, Herr Dr. Strnad, von Beruf pensionierter Arzt, aber Musik- und Baukunst interessiert und seit ca. 25 Jahren Reiseleiter in Prag. „Prag ist königliche Altehrwürdigkeit und zugleich Natur, und darin wird es von nichts übertroffen“ (Fryderyk Chopin). Die Hauptstadt Prag ist das bedeutendste städtische Denkmalschutzgebiet in der Tschechischen Republik, seit dem Jahre 1992 ist der historische Stadtkern mit einem Ausmaß von ca. 866 ha als UNESCO Weltkultur- und Naturerbe eingetragen. Die tausendjährige Bauentwicklung hinterließ in der Stadt die schönsten Bauwerke aller Baustile.
Gleich nach der Ankunft auf dem Flughafen in Prag fuhren wir zu der ersten Besichtigungsstation, einer ca. 10 Jahre alten Geschoßbauwohnungssiedlung vor den Toren von Prag mit interessantem Städtebau und Architektur. (Architekt: Valdo Milunic; Co-Architekt von Frank O Gehry bei „Dancing Building”).
Bevor wir in unserem Hotel auf der Insel Kampa, zentrumsnah direkt bei der Karlsbrücke eincheckten statteten wir dem „Villa Park Strahov“ einen Besuch ab. Ein exklusiver Wohnkomplex bestehend aus einer Reihe viergeschossiger Wohngebäude und drei eleganten Villen ( Architekt: Atelier 69 ).
Die Karlsbrücke, von 1357, ist die älteste Brücke der Stadt mit Statuen und Figurengruppen aus dem 18. Jahrhundert. Die Brücke ist 520 m lang, 10 m breit und auf beiden Seiten mit Brückentürmen versehen.

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20090613_prag-18Am Nachmittag stand eine Fahrt mit der Straßenbahn zur Prager Burg – Hradschin – u. a. St.-Veits-Dom auf dem Programm, Nationales Kulturdenkmal, Symbol der mehr als tausendjährigen Entwicklung des tschechischen Staates. Von seiner Entstehung im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts an entwickelte sich der Komplex der Prager Burg seit elf Jahrhunderten ununterbrochen. Er stellt einen monumentalen Komplex von Palästen, Verwaltungs- und Kirchenbauten, Wehranlagen und Wohngebäuden aus allen Stilepochen dar, auf einer Fläche von ca. 45 ha. Mit einem herrlichen Panoramablick vom „Balkon“ der Prager Burg ging es zurück zum Hotel vorbei an der prächtigen „ St. Nikolaus-Kirche“ von den Architekten K. und K. I. Dientzenhofer, eines der bedeutendsten Bauwerke des Prager Barocks mit einer dominierenden Kuppel und Glockenturm.20090613_prag-36 Der 2. Tag führte uns wieder in die Altstadt der „Kleinseite“ mit ihren verwinkelten Gassen, Palästen und Parks. Von unserem Hotel auf der Insel Kampa, „Prager Venedig“, über den Teufelsbach, vorbei am „Malteser Platz“ mit Rokokofassaden, den Botschaften Japans, und der Niederlande, franz. Botschaft im barocken Palais. Ziel war die Deutsche Botschaft, das „Palais Lobkowicz“, mit dem historischen Balkon und Garten, die an die Rede des damaligen Außenministers Genscher am 30.9.1989 erinnerte und an den Beginn der Wiedervereinigung. Ein Waldspaziergang über den Höhenweg bescherte uns großartige Ausblicke auf Prag. Zurück zur Stadt, ein Gebäudekomplex von Arch. Jean Novel wurde besichtigt, nach einer Kaffeepause war das „Waldstein alias Wallenstein Palais“ unser Ziel. Ein großer Palaisbereich der erste barocke Profanbau mit abwechslungsreichem Frühbarockgarten mit Springbrunnen, Teichen, Bronzefiguren und künstl. Tropfsteinhöhlen.
Der Nachmittag gehörte der „Josefsstadt“ mit dem jüdischen Viertel, Synagogen, „Altneusynagoge“ aus Frühgotik, Kafkahaus und versch. Jugendstilgebäuden.
Weiter ging es vorbei auch an neuerer Architektur dem „Hotel Josef ( Arch: Eva Jiricna ), Richtung gotischem „Pulverturm“ und dem schönsten Jugendstilgebäude von Prag, dem „Gemeindehaus, 1905 – 1911 mit Ausstattungen von A. Mucha und dem Smetana-Saal.
„Altstädter Ring“, Schnittpunkt alter Handelswege und historischer Häuserzeilen und „Altstädter Rathaus“ mit astronomischer Uhr, Aposteluhr, waren die weiteren Objekte. Ein Muss zum Abschluss war ein Besuch im populären „Slavia-Kaffeehaus“ von 1881. Den Abend beschloss ein allgem. Abendessen im Klosterrestaurant „Strahov“, ein Barockkloster der Prämonstratenserorden.

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Der Samstag stand zunächst im Zeichen des Prager Kubismus von Josef Cholos Wohngebäuden im 2. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz als einmaliges Bauensemble des Prager Kubismus.
dscf1611Architekt Frank Gehrys „Tanzendes Haus Ginger und Fred“ gehörte natürlich zum Pflichtprogramm. Zwei Stationen mit der Metro brachten uns in die „Neustadt“ zum Wenzelsplatz mit der Reiterstatue des Fürsten Wenzel. Eine Kaffeepause im Jugendstil-„Hotel Europa“ war eine willkommene Unterbrechung. Unser weiterer Weg führte zu Jugendstil Fassaden und durch Jugendstilgalerien, und dem Kirchenkomplex „Maria im Schnee“.
Der Mittagslunch wurde in einem 1348 errichten wertvollen Kellergewölbe eingenommen. Ein „harter Kern“ der Teilnehmer besichtigte am Nachmittag die Siedlung „BABA“, die klassische Moderne in Prag. Die Siedlung BABA war die Prager Antwort auf die Stuttgarter Weißenhofsiedlung. 1932 entstand am Stadtrand nach den Vorstellungen der Klassischen Moderne eine Mustersiedlung des tschechischen. Werkbundes mit den Architekten Josef Gocar, Pavel Janak und Mart Stam.
20090613_prag-26Dieser Abend endete mit einer Schifffahrt auf der Moldau und vermittelte ungeahnte Ein- und Ausblicke. Wer Prag nicht vom Wasser aus betrachtet, hat Prag nicht gesehen.
Diese vielen und mannigfaltigen Eindrücke konnten am freien Sonntag in eigener Regie vertieft werden, bevor die LH 3265 um 19.35 Uhr in Richtung Frankfurt startete. Eine empfehlenswerte und lohnende Reise, die für den AIV Frankfurt ein voller Erfolg war.
Günter Griesel

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