AIV Studienfahrt 2011 nach Istanbul

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Nachlese zur AIV Studienfahrt nach Istanbul

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Das lange Wochenende steht vor der Tür und auch in diesem Jahr geht der AIV Frankfurt auf Studienfahrt  – unser Ziel ist Istanbul.

Frankfurter Flughafen, 07:15 Uhr

Alle sind pünktlich und trotz der frühen Stunde und der ein oder anderen müden Stelle im Gesicht sind wir in heller Aufregung und freudiger Erwartung auf das was da kommt.

Nach Check-in, Gepäckaufgabe, Taschen- und Passkontrollen schlendern wir bereits kaufrauschig durch die Läden, trinken einen Muntermacherkaffee und werfen in der Frankfurter Rundschau oder der FAZ nochmal ein Auge auf das aktuelle Geschehen in der Heimat. Dann ist der A321 „Darmstadt“ Ready for Take off.

Nach 2 Stunden 30 Flugzeit landen wir in Istanbul, sammeln unser Gepäck vom Band, sortieren uns und betreten die Empfangshalle des Flughafens. Nachdem wir  in einem Schilderwald endlich unser Schild  „AIV Architekten“ entdecken, rollen unsere großen und kleinen Koffer zu den Transferbussen ab in Richtung Hotel.

Wenn es heisst „andere Länder andere Sitten“, dann bekommen wir unseren ersten Vorgeschmack zum Thema „Auto fahren“.Es ist durchaus denkbar, dass sich der ein oder andere die Augen zuhält und vereinzelte Schweißausbrüche nicht auf die hohen Temperaturen in Istanbul zurückzuführen sind sondern auf die Art und Weise des türkischen Autofahrens.

Ein unvorstellbares Chaos ordnet sich in völlig undurchsichtigen Regeln.

Hier werden die Hupen keinesfalls als „Warnung vor drohenden Gefahren“ verstanden – die Hupe ist pure Verständigung. Und wenn erfahrene Autofahrer aus Deutschland meinen, durch diese Gasse würden sie nicht mal mit einem Smart fahren, dann zeigt Ihnen ein türkischer Fahrer, wie man einen Bus durch diese Gasse bekommt  – ohne Feindberührung oder Kratzer.

Geschafft!!! Wir sind gut und unversehrt am Hotel angekommen, beziehen unsere Zimmer und in einem kleinen, unscheinbaren Restaurant genießen wir unser erstes landestypisches, überaus leckeres Essen.

Nach der Stärkung beginnt unser erster Rundgang durch unseren Stadtteil. Sigrun Musa und Ulrich Exner von Index Architekten führen je eine Gruppe und los geht´s.

Erster Anlaufpunkt ist der Bahnhof Sirkeci, die letzte Station des legendären Orient Express. Der Bau dieses Gebäudes begann 1888 und kaum vorstellbar, aber der Architekt des Projektes war wohl ein Deutscher, August Jachmund, der nach Istanbul gesandt wurde, um die osmanische Architektur zu studieren. Das Gebäude galt damals – aufgrund seiner Gasbeleuchtung und Winterbeheizung – als äußerst modern.

Wir schlendern weiter und besuchen unsere erste Moschee, den Gewürzbasar, kosten von verschiedenen türkischen Spezialitäten, nehmen all diese Gerüche auf und lassen uns einfach nur treiben. Diese Stadt ist so unglaublich laut. Die vielen Menschen, die vielen Autos und Busse, die Uferpromenade des Bosporus ist übersäht mit Händlern die Ihre Waren anbieten, mittendrin sitzen Männer an kleinen Tischen, trinken Tee und spielen Backgammon, andere wieder schleppen riesige Säcke mit Müll durch die Straßen, auf der Galata-Brücke stehen dicht an dicht die Angler und wir sind mittendrin. Unseren ersten Abend lassen wir im Restaurant Hamdi bei einem 3-Gänge Menü und einem grandiosen Ausblick auf den Bosporus ausklingen.

Am Freitag bekommen wir Verstärkung von Hassan Alp Demir. Hassan hat in Deutschland studiert und arbeitet als Architekt in Istanbul. Er hat sich bereit erklärt uns zu begleiten und ist als Insider eine wahre Bereicherung. Da unser Bus in einen Unfall verwickelt ist und wir auf unseren Ersatzbus warten müssen, nutzen wir die Zeit zu einem Abstecher in die Yerebaten Sarnici Zisterne. Es ist wohl eine der berühmtesten Zisternen der Welt und ein atemberaubendes Erlebnis. Das Wasser tropft von der Decke, dezente klassische Musik spielt, Fische schwimmen im Wasser und dazu diese beeindruckende Beleuchtung – einfach unbeschreiblich.

Wieder aufgetaucht aus den Tiefen ist auch unser Ersatzbus da und wir fahren nach Santral Istanbul, einem ehemaligen Elektrizitätswerk, dass in Kooperation mit der Bigli Universität Istanbul zu einem Kreativquartier aufgewertet werden soll. Dieses Areal wird nach und nach zu einem der größten Zentren für zeitgenössische Kunst. Wir machen einen kulinarischen Stopp auf dem Campus der Bigli Universität und weiter geht ´s zu einem Besuch bei einem der national und international bekanntesten Architekturbüros Istanbuls – den Tabanlioglu Architects. Wir bekommen eine kurze Büroführung und einen Überblick über die Projektvielfalt dieses Büros wie z. B. das Kanyon-Shopping Center, das Sapphire Istanbul, das Loft Garden – Wohnhochhaus und das Zorlu-Center.

Anschließend fahren wir an dieser großen Baustelle vorbei und werfen einen Blick auf dieses unendlich groß wirkende Areal – gigantisch was da entsteht.

Wir haben dann die Möglichkeit, uns in einem nahe gelegenen Wohnhochhaus eine Musterwohnung anzuschauen. Auch die Besichtigung eines Shopping-Zentrums steht auf dem Programm – aber ehrlich – kennt man eins – kennt man alle. Da scheint es in allen Ländern dieser Welt gleich auszusehen. Einzig der Sicherheitscheck im Eingangsbereich ist etwas Neues für uns alle.

Am Samstag haben wir die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Für alle Mitreisenden sind die Blaue Moschee, der Topkapi-Palast, der Große und der Ägyptische Basar, die Hagia Sofia und ein Abstecher ins Galata-Viertel ein absolutes Muss.

Überflutet von Eindrücken und bepackt mit Einkaufstüten geht es zurück ins Hotel und in freudiger Erwartung unserer Schiffstour auf dem Bosporus treffen wir dann am Abend wieder.

Die Mannschaft hat auf dem Oberdeck einige kleine Snacks vorbereitet und nachdem jeder von uns seinen Drink in der Hand hält schippern wir los.

Nicht nur auf den Straßen von Istanbul ist der Teufel los – auch auf dem Wasser ist der Verkehr unglaublich. Eine Unmenge an Boten, Jachten und Kähnen – ein einziges Durcheinander – aber alle behalten die Übersicht.

Wir fahren vorbei an Palästen, Villen, Wohnanlagen und haben die Uferpromenaden im Blick, auf der das Leben im wahrsten Sinne des Wortes pulsiert. Die Eindrücke sind unglaublich. Noch unglaublicher und schöner, als es langsam dunkel wird und wir unter den Brücken hindurchfahren, die Stadt links und rechts von uns mit all ihren Lichtern sehen. Man kann einfach nicht genug bekommen und wir alle sind euphorisiert und lassen uns mitreißen von dieser genialen Stimmung.

Am Hafen angekommen sind wir uns alle einig, dass wir auf der Dachterrasse im 18.OG des „MARMARA PERA“ unseren Abschiedscocktail trinken wollen und mit einem letzten Blick auf die Stadt, mit all unseren Eindrücken, mit all dieser Stimmung und den Bildern wird uns hier klar – morgen fliegen wir nach Hause.

Wir sind wieder gut in Frankfurt gelandet, stehen alle am Gepäckband, erwarten unser Reisegepäck und wir sind uns einig – das machen wir mal wieder……

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